Vom 18. Februar bis zum 27. Mai 2024 führte ich mein eigenes 100-Days-Project durch: täglich eine analoge Papier-Collage.
Geschnitten, gelegt, geklebt. Nicht größer als A4, nicht länger als eine Vierteilstunde. Alles Andere erlaubt.
Zwischen Ehrgeiz und Erschöpfung, zwischen Exzess und Elend, zwischen eitel und egal kämpfte ich mich durch die gigantische Materialsammlung, die immer noch nicht auszureichen schien und die ihr Volumen mit jedem ausgeschiedenen Element um zwei neue vergrößerte.
Wie jedes Experiment hatte auch das meinige eine Aufgabe:
nach 12 Jahren Collagemacherei fühlte ich mich bereit für ein Manifest - eins, das meine künstlerische sowie meine Position in der Kulturellen Bildung widerspiegelt und Menschen anspricht, die eine ähnliche Sichtweise haben.
Mit jeder Collage näherte ich mich meinen Sätzen und Formulierungen, schweifte ab in persönliche Geschichten - in Trauer, in Wehmut, in Größenwahn.
Ich entdeckte eine unbeirrbare Kontinuität der Gegensätze und meinen unkaputtbaren Willen; reflektierte meine Sammlung und meine Praxis; gestand mir selbst Defizite ein und wunderte mich über das eigene Ausharren.
In Kürze werden die Collagen ausgestellt und es erscheint eine umfassende Evaluation dieser Übung.